Wildleben

Wildleben

Keine Nachbarn? Stimmt nicht ganz...

Inmitten der Natur abseits der grossen Destinationen teilen wir unseren Lebensraum mit einer Vielzahl an tierischen Bewohnern. Wir haben höchsten Respekt vor der Anpassungsfähigkeit dieser Lebewesen und möchten diesen Lebensraum auch für die Zukunft bewahren und einen Tourismus fördern, in dem Wertschöpfung und Nachhaltigkeit in einem Gleichgewicht stehen, sodass auch zukünftige Generationen erfahren können, was sie als schützenswert erachten.

«Der Tourist zerstört, was er sucht, indem er es findet», Hans Magnus Enzensberger.

Wir möchten zeigen, dass sich ein sanfter Tourismus und eine intakte Tierwelt nicht ausschliessen. Daher bitten wir Euch, Eure Sinne zu schärfen, Wildtiere aus der Distanz zu beobachten, bei Beobachtungen leise zu sein und die Tier- und Pflanzenwelt abseits der Wanderwege um die Gipfel nicht zu stören. Dann erschliesst sich aufmerksamen Gästen eine Gegend mit unvergesslichen Begegnungen.

Mit etwas Glück und Geduld könnt Ihr bei Eurem Ausflug in Heuberge folgende Bewohner beobachten:

Der König

Majestätisch segelt der Steinadler über die Gipfel von Glattwang und Mattjischhorn. Mächtig ist seine Erscheinung mit einer Flügelspannweite rund zwei Metern. Segelt er über die Gipfel, ist es für Murmeltiere und Gämsen Zeit sich zurückzuziehen, um nicht Beute des Königs der Lüfte zu werden. Wer im Sommer aufmerksam in den Himmel schaut, kann den Steinadler manchmal sogar von der Terrasse des Berghauses Arflina aus bestaunen, wenn er am Glattwang seine Kreise zieht.

Der Platzhirsch

Man kann sie im Herbst von weitem hören, die imposanten Rothirsche mit dem grössten Geweih aller Hirsche, welche hinter dem Glattwang um die Gunst der Weibchen buhlen. Die Weibchen, welche selbst kein Geweih tragen, bringen im Juni ihre Kälber auf die Welt. Frühmorgens im Sommer und im Herbst können im Wildasyl am Glattwang mit etwas Glück bis über 100 Rothirsche beobachtet werden. Im Wildasyl finden die Rothirsche kühle Plätze im Sommer und Schutz vor der Jagd im Herbst.

Die Geschickte

Mit ihren Kapriolen über Fels und Stein bringen sie manche Wanderer zum Staunen und die Kinder zum Lachen. Sie ernährt sich von den Kräutern und Sträuchern unserer Berggipfel. Die Gämse zieht ihre Jungen gerne am Glattwang auf, wo sie sich nach nur wenigen Stunden nach der Geburt sicher über Stock und Stein bewegen und uns mit ihren Balancierkünsten beeindrucken.

Die Prachtvollen

Farbenfroh bewegen sie sich über die Wildblumen der Wiesen und Gipfel um die Heuberge. Zahlreiche, mittlerweile selten gewordene Schmetterlinge, finden in der artenreichen Pflanzenwelt der Heuberge ihr Zuhause. Die Wiesen, um die Heuberge, welche von unseren Bauern sorgfältig gepflegt werden, werden nur jedes zweite Jahr gemäht, sodass die Vielfalt an Pflanzen auch für die zukünftigen Schmetterlingsgnerationen erhalten bleibt.

Das Heimliche

Unheimlich gut ist unser heimlicher Nachbar getarnt, denn sein Fell passt sich den Jahreszeiten an. Geschickt bewegt es sich zwischen den Hölzern der Ställe und Maiensässe, wo es in den letzten Jahrhunderten gute Dienste im Kampf gegen Mäuse geleistet hat. Wenn man es gerade entdeckt hat, ist es auch schon wieder vorbeigehuscht, das 10 Zentimeter kleine Hermelin.

Der Langlebige

Er ist hervorragend an das herausfordernde Klima auf 2000 Metern angepasst. Bis zu 20 Jahre alt kann er werden und die Trächtigkeit dieses nur ca. 10 cm kleinen Tieres kann bis zu 4 Jahre dauern. Der rundum schwarzgefärbte Alpensalamander schützt sich mit einer für Fressfeinde giftigen Schleimhaut und hält sich gerne auf feuchten Wegen entlang der Alpengipfel auf.

Die Scheuen

Man sieht sie selten, denn sie sind mit ihrem Federkleid gut getarnt in den steinigen Bereichen rund um unsere Gipfel. Wie das Hermelin passen auch die Alpenschneehühner ihr Kleid den Jahreszeiten entsprechend an und wechseln das Federkleid entsprechend den Jahreszeiten von grau im Sommer auf weiss im Winter. Man entdeckt sie meist nur per Zufall entlang der Wanderwege, wenn sie sich gerade bewegen oder Geräusche von sich geben, die etwas eigenartig klingen. 

Die Aufmerksamen

Ihnen entgeht nichts, neugierig spähen sie vom sicheren Höhleneingang auf die Ebenen der Clunerseen und schauen auf die Besucher der Heuberge herab. Erst wenn man ihnen nahekommt, warnen sie einander mit einem Pfiff und verschwinden blitzschnell in ihrem Familienbau. Grosse Angst vor Menschen haben die Murmeltiere aber nicht. Sie wurden schon in unseren Skiräumen gesichtet oder graben am Fundament der Maiensässe. Den König der Lüfte aber fürchten sie, denn sie stehen auf seinem Speiseplan.

Die Anderen

Nebst all diesen Tieren gibt es noch zahlreiche weitere Säugetiere, Insekten, Vögel, Amphibien und Reptilien um die Heuberge. Ende Winter, wenn wir uns in der Zwischensaison befinden, balzen die Birkhühner auf und neben den Pisten. Der Fuchs stattet uns regelmässig Besuch ab, nicht immer ganz zu unserer Freude, denn er stiehlt gerne Schuhe oder Esswaren. Nicht nur Fuchs und Hase sagen sich bei uns gute Nacht, auch unzählige Frösche und Heuschrecken lieben die Umgebung der Heuberge.

Auch die Flora ist bemerkenswert

Die Heuberge sind ein Paradies für Pflanzenliebhaber. Und die Sommerwiesen rund um die Heuberge versprechen eine Artenvielfalt, die Ihresgleichen sucht. Damit Wanderer und Pflanzenfans sich über die Heubergetypische Fauna informieren können, steht ganz in der Nähe der Arflina ein Pflanzenlehrpfad, der von Freiwilligen aus dem Dorf Fideris unterhalten wird. Führungen am Pflanzenlehrpfad durch Ortskundige Spezialisten sind ebenfalls möglich.

Nachbar Natur

Artenvielfalt in den Heubergen